
Der Dschungel von Miami
Coconut Grove
Die dritte off-Season verbrachten wir – bis auf ein paar Wochen mit der Familie – in Alaska und den USA. In Charleston mieteten wir ein Auto und wollten uns an der Ostküsten bis Miami nach Immobilien umsehen. Jill und Joern, Freunde, die von Norwegen nach Charlotte (300 km von Charleston entfernt) umgezogen sind, verbrachten ein paar Tage mit uns. Sie begleiteten uns nach Savannah. Eine unglaublich schöne Stadt. Überall sind kleine Parks zwischen den Straßen. Es gibt viele kleine Shops und lokale Läden. Savannah hat einen hinreißenden Strand. Charleston und Savannah liegen m Bundesstaat Georgia. Politisch viel rechter geht es nicht. Das wussten wir vorher. Was wir aber nicht einschätzen konnten: Wie sehr wirkt sich das im Alltag aus? Auf die politische Kommunikation. Auf Kommunikation überhaupt. Wir waren schnell klüger. Das würden wir uns nicht lange anhören können.
Von Savannah aus sind wir weiter Richtung Süden – immer an der Küste entlang – nach Saint Augustin und Palm Beach über Fort Lauderdale nach Miami. Von früheren Besuchen fanden wir Miami, trotz unserer Freunde Jana und Dan Brown, zum wohnen nicht attraktiv.
Dann trafen wir Rebeca. Wir waren gerade am Hafen und schauten mal wieder in ein Schaufenster voller hübscher Immobilien-Angebote. Compass, passender Name für 2 Segler. Drinnen empfing uns Rebeca und hörte sich in aller Ruhe unsere Wünsche an. Da fiel zum ersten Mal der Name Coconut Grove. Gleich am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam dort hin. Unglaublich schön. Wie ein Dschungel in der Stadt. Ein kleines schickes Stadtzentrum. Eine kleine Stadt in der Stadt. Und das Beste: Die Bewohner: international, gut gelaunt und freundlich.
Die ersten besuchten Häuser waren ein Traum. Immer umgeben von großen Gärten, mit Pool und wilden Pfauen auf den Straßen. Holger wollte schon gleich einziehen. Unser Favorit war allerdings noch nicht fertig gebaut und hatte 2 statt einer Etage. Mit einem fetten Mangobaum im Garten, zwar keinen Meerblick aber wir fühlten uns wie im Dschungel.
Während wir uns noch ein paar Alternativen ansahen, was immer verrückt ist, wenn man sich schon verliebt hat, stieg beim Favoriten der Preis und zwar erheblich in absurde Höhen.
Wir wollten abwarten aber der Bauträger war zu keinerlei Kompromissen bereit. Rebeca, die uns mit weiteren Vorschlägen tröstete, entließ uns unverrichteter Dinge nach Europa. Zum Glück hatten wir nichts klargemacht.
Denn dann kam der eigentliche Grund, warum wir keinesfalls in USA leben wollten: Trump. Wir hätten nie und nimmer erwartet, dass Menschen für diese Person stimmen würden. Was ein Glück für uns. Wenn ich mir vorstelle dort einzureisen und nicht sicher sein ob mein Visum sicher ist, oder ob wir uns in einem Knast in El Salvador wiederfinden, weil wir mal was Negatives gepostet haben, wird mir ganz übel. In einem Land, dass nicht mehr frei ist, wollen wir in keinem Fall leben.
DANKE für die Bilder Rebeca Cruz, COMPASS